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... aus dem Hirtenbrief des Erzbischofs von Berlin ...

zur österlichen Bußzeit 1999 ( Abschnitt 2 . Unsere Aufgabe a ) :

 
 

Weitergabe des Glaubens

 
 

Uns allen ist der Glaube als ein kostbarer Schatz anvertraut, den wir treu und unverfälscht zu bewahren und zugleich weiterzugeben haben. Weitergabe des Glaubens geschieht zuerst innerhalb der Kirche an die nächste Generation. Es macht mich besorgt, wenn ich höre, dass christliche Eltern die Weitergabe des Glaubens ausschließlich als Aufgabe des Religionsunterrichtes und der damit betrauten Religionslehrer oder pastoralen Mitarbeiter betrachten.

 
 

Ebensowenig, wie es gelingen kann, in einer Unterrichtsstunde Vertrauen zu lernen oder gar wirkliche Liebe, ebenso wenig kann ein Kind auf diese Weise glauben lernen. Der Unterricht kann wichtige Kenntnisse vermitteln, in die Heilige Schrift einführen, das Leben Jesu und Seiner Kirche zur Sprache bringen. Insbesondere die Kindergruppe in der Pfarrgemeinde kann wertvoller Einübungsraum für ein Leben aus dem Glauben sein. Für Kinder ist es zudem eine wertvolle Erfahrung, wenn sie ihre Seelsorger, ihre Religionslehrerinnen und -lehrer als Menschen erleben, die im Gespräch, in ihrem persönlichen Leben und in der Pfarrgemeinde gern Zeugnis geben von ihrem Glauben.

 
 

Doch unverzichtbar für unsere Kinder ist der gelebte Glaube der Familie, das Gebet der Eltern miteinander und mit den Kindern, das unverkrampfte Eingehen auf die Fragen der Heranwachsenden nach Gott, das Leben der Familie in und mit der Pfarrgemeinde. Das Pastoralforum wird sicher darüber beraten, wie Familien in dieser Aufgabe noch besser unterstützt werden können; möge uns dies gut gelingen! Keine Beratung, keine Diskussion und kein Beschluss aber kann das lebendige Glaubenszeugnis von Eltern für ihre Kinder ersetzen.

 

(gemäß: Kirchenzeitung, Berlin, 14.3.1999)

Farbzeichnung einer Schülerin in der St.Marien-Grundschule, 5. Kl., 2004

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