( Fortschreibung des Schulprogramms bis Juli 2007 )

 

 

Schule

 

Katholische Schule St. Paulus

Staatlich anerkannte Grundschule in

freier Trägerschaft

Waldenserstraße 27, 10551 Berlin

Telefon: 030 / 305 41 96

Telefax: 030 / 395 50 32

E-Mail: schulleitung@st-paulus-schule.de

E-Mail: info@st-paulus-schule.de

web:    www.st-paulus-schule.de

 

Schulleiter

 

Christian Sprenger

Stellvertretender Schulleiter

 

Alfons Knak-Hermanns

Ergänzendes Leitungsteam

 

Annette Herpich-Schoener

Annegret Marscheider

Aleksandra Olszewski

Elisabeth Pöllinger

Sekretariat

 

Gudrun Fischer

Elternratsvorsitzende

 

Dr. Brigitta Voigt

Stellv. Vorsitzende

 

Katharina Bahn

Anmeldung Mittagessen

 

Mittagessen@st-paulus-schule.de

Schulträger

 

Erzbischöfliches Ordinariat Berlin

Niederwallstr. 8–9, 10117 Berlin

Telefon: 030 / 32 68 40

Hort

 

Arche Noah

Interkultureller Schülerhort SoLe e.V.

Aleksandra Olszewski ( Leiterin )

Dr. Steffen Küppers (Verwaltung)

Telefon: 030 / 348 23 00

Schülerladen

 

Frecher Spatz

Michael Wagenhuber (Geschäftsführer)

Telefon: 030 / 391 85 81

Stand

 

Juli 2007

 

  1. Einleitung

Die Katholische Schule St. Paulus arbeitet seit dem Schuljahr 2005 / 2006 als offene Ganztagsschule. Wir bieten von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr eine verlässliche Halbtagsgrundschule (VHG) an. Die für die offene Ganztagsschule vorgesehene »ergänzende Betreuung« in den Betreuungsmodulen zwischen 6 und 7.30 Uhr, zwischen 13.30 und 16.00 Uhr und im 3. Modul zwischen 16.00 und 18.00 Uhr führen als Kooperationspartner der Elternverein SoLe e.V. in der als »Arche Noah« benannten 2. und 3. Etage des Aula-Gebäudes unserer Schule und – zunächst bis 2008 befristet – der Verein Frecher Spatz e.V. in der Bugenhagenstraße 15 (Ecke Bredowstraße) durch.

In der Aula können nicht nur die Betreuungskinder ein warmes Mittagessen einnehmen, sondern die Mitarbeiterinnen der Arche Noah geben – im Sinne eines Caterings – auch allen anderen Mädchen und Jungen hierzu die Möglichkeit.

Um den Anforderungen des neuen Schulgesetzes gerecht zu werden, um genügend Zeit für die Einnahme des Mittagessens zu schaffen und um die große Anzahl der am Essen teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu entzerren, veränderten wir unseren Schultag grundlegend.

 

  1. Leitgedanke und sich daraus ergebende Handlungsfelder

Jesus stellte das Kind in unsere Mitte Deshalb ist es unsere Aufgabe, unseren Schülern ein Umfeld zu schaffen, in dem der Geist der Freiheit und der Liebe des Evangeliums lebendig ist. Wir wollen ihnen helfen, ihre Persönlichkeit zu entfalten und zugleich in der Verantwortung vor Gott das Leben und das Miteinander fröhlich und bewusst zu gestalten.

Den Geist des Evangeliums wollen wir über den Unterricht hinaus in allen Bereichen des Schulalltags verwirklichen. Die Chance, diesen umzusetzen, sehen wir für unsere Schule besonders in folgenden 6 Handlungsfeldern:

2.1 Schulpastoral

Katholische Schulen sind ein besonderes Angebot der Kirche, Schülerinnen und Schülern Glaubens wissen zu vermitteln und Glaubenserfahrungen zu ermöglichen. Hier ist ein Ort intensiver Begegnung zwischen Kirche und Schülern, der die Entwicklung zu einer christlichen Persönlichkeit initiieren und begleiten kann. Dabei geht es vor allem darum, Erfahrungsräume zu schaffen, die jenseits von Wissensvermittlung und Leistungsorientierung liegen.

»Im Schulalltag müssen immer wieder Zeiten gefunden werden, in denen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer zur äußeren Stille und inneren Ruhe kommen, in denen das Zuhören und Hinschauen, das Erleben aller Sinne eingeübt werden kann.« (Grundlagenplan S. 6)

Schulpastoral ist ein vom Geist des Evangeliums getragener Dienst an Menschen in der Schule. Sie will personales Angebot menschlich helfender Begleitung und Beratung, will Lebens- und Glaubenshilfe sein und zur Humanisierung von Schule und zur Entwicklung einer lebendigen Schulkultur beitragen.

Schulpastoral ist somit nicht ausschließlich geprägt durch außerunterrichtliche Aktivität, sie ist vielmehr auch im Wesentlichen Funktion der Unterrichtsarbeit selbst.

An unserer Schule gibt es bereits vielfältige Angebote für die Schülerinnen und Schüler, die sich nach den persönlichen Fähigkeiten und Begabungen der Kollegen richten.

Das sinnhafte Erleben der Bräuche und Traditionen des Kirchenjahres nimmt im wahrsten Sinne des Wortes viel Raum ein.

Mit Betreten der Schule zeigt die Gestaltung der Eingangshalle die Zeit des (Kirchen-)Jahres an, in der wir uns befinden. Die Dekoration der Fenster, Wände, Decken usw. wird nach einem festen Plan organisiert und mit großer Kreativität umgesetzt. Eine inhaltliche und gestalterische Fortsetzung erfährt der jeweilige Festkreis in den Klassenräumen. Häufig erfolgt diesbezüglich eine Verzahnung von Religionsunterricht, Bildender Kunst und Deutsch.

Im hektischen Schulalltag Möglichkeiten zur äußeren Stille zu schaffen, die Erfahrungen mit innerer Ruhe anbahnen könnten, bedarf einer besonderen räumlichen und organisatorischen Situation. So gestalten wir seit einigen Jahren im Advent und in der vorösterlichen Zeit bereits vor dem Unterrichtsbeginn ein freies Angebot, das den Kindern Ruhe und eine Vorbereitung auf die nahenden Festtage ermöglichen soll. In unserem »Raum der Stille« können die Kinder mindestens an drei Tagen pro Woche zusammenkommen und gemeinsam in das Land der Stille reisen. In der vorweihnachtlichen Atmosphäre gibt es die Gelegenheit, Erfahrungen mit Licht, Dunkelheit, Körperwahrnehmungen und einem ersten In-sich-Gekehrtsein zu machen.

Eine neu eingerichtete Arbeitsgemeinschaft »Stille lernen« soll dieses Anliegen unterstützen.

Unser erklärtes Ziel ist es, die Gottesdienstfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler durch regelmäßige Klassengottesdienste weiter zu stärken. Vorbereitung und Durchführung liegen nach einem festen Plan nicht nur in der Hand der jeweiligen Klassenleiterinnen und –leiter, sondern auch bei den in der jeweiligen Klasse unterrichtenden Fachkolleginnen und -kollegen sowie den Geistlichen unserer Gemeinde.

Zahlreiche Literatur und bereits ausgearbeitete Gottesdienstvorschläge unterstützen Gestaltung und Ablauf der Gottesdienste. Thematisch wird hier häufig Bezug genommen auf aktuelle Interessen und Problemlagen der betroffenen Klassen.

Regelmäßige Schulgottesdienste prägen und verstärken unsere Schulgemeinschaft. Viele Eltern nehmen an diesen Gottesdiensten teil.

Das Schlagwort von der »Schule unterm Kirchturm« weist auf die Nähe von St. Paulus-Gemeinde und St. Paulus-Schule hin. So eröffnet sich die Möglichkeit, schulpastorale Anliegen in besonderer Weise an die Schüler heranzutragen bzw. erleben zu lassen.

Eng arbeiten wir mit dem Pfarrer, dem Diakon der Gemeinde und anderen Dominikanerpatres zusammen. Die Geistlichen stärken die Spiritualität der Schule und helfen bei der Lösung und Aufarbeitung pastoraler Probleme.

Mehr und mehr versuchen wir auch als Schule im Gemeindeleben aktiv zu werden. Die Gestaltung von Gemeindegottesdiensten, die Mitwirkung bei Altennachmittagen, beim Basar und Martinsumzug und die Mitarbeit von Kolleginnen und Kollegen in Gemeindegremien soll diese Verbundenheit unterstreichen und stärken.

Ein sinnfälliger Ausdruck der gewachsenen Beziehung ist u. a. auch die jährliche Haussegnung, die unter Beteiligung aller Schüler und Kollegen sowie dem Pfarrer und dem Diakon durchgeführt wird.

In besonderer Weise ist der Religionsunterricht in den Bildungs- und Erziehungsauftrag der katholischen Schule eingebunden. Er leistet einen fachspezifischen Beitrag, in dem er auf dem Hintergrund von Glauben und Offenbarung zu verantwortlichem Denken und Verhalten im Hinblick auf die Kernprobleme unserer Zeit führt. In der Grundschule geht es darum, diese Fragen und den Wert des verantwortungsbewussten Handelns schüler- und erfahrungsorientiert zu vermitteln.

Erlebnischarakter und Ganzheitlichkeit prägen den Religionsunterricht an unserer Schule. So gehören Stille-, Meditations- und Konzentrationsübungen sowie Phantasiereisen selbstverständlich dazu.

Schulpastoral als wesentliche Funktion der Unterrichtsarbeit, wie es im Grundlagenpapier heißt, zeigt sich im Morgenkreis, der jeweils montags in der ersten Stunde in allen Klassen stattfindet und den Schülern die Verarbeitung des Wochenendes bietet, aber auch – unter Einbeziehung religiöser Elemente – Perspektiven für die Woche aufzeigen kann. Jeweils freitags erfolgt in einer für jede Klasse einzeln festgelegten Stunde der Ausstieg aus der Woche in einer so genannten Reflexionsrunde. Hier üben die Schülerinnen und Schüler u. a. einen selbstkritischen Umgang und Konfliktbewältigung ein und werden in dem gelungenen Handeln positiv verstärkt. Unterstützt wird

diese Runde durch unsere Klassensprecher, die sich vierteljährlich mit der Verbindungslehrerin und dem Schulleiter zu einem Gesprächskreis zusammenfinden.

Die Ausgestaltung des Raumes der Stille hat mit dem Kauf einiger Sitzgelegenheiten vorerst seine Vollendung gefunden, der Raum selbst soll durch verstärkte jahreszeitliche und Kirchenjahrorientierte Prägung einladen, z. B. auch die Morgenkreise oder die Reflexionsrunden hier abzuhalten. Weiterhin sind wir auf dem Weg, die Einrichtung der Konfliktlotsen, unserer Mediatoren oder »Medis«, wieder zu beleben.

Eine weitere Verknüpfungsmöglichkeit zur Gemeinde liegt in der gemeinsamen Absprache von Themen im Religionsunterricht des 3. Schuljahres und denen der Kommunionsvorbereitung.

Auch sind wir in der Planung, Nachmittagsangebote von Gemeinde, des an der St. Paulus-Gemeinde ansässigen Stammes der deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, des Malteserhilfsdienstes und der Schule verstärkt aufeinander abzustimmen und einander ergänzen zu lassen.

2.2 Unterricht

Das eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen wird an unserer Schule durch die Organisationsformen Freiarbeit, Wochenplanarbeit, Stationstraining, Projektarbeit und Vernetzter Unterricht bereits in der 1. Klasse angebahnt und bis zum Ende der 6. Klasse hin eingeübt.

Die Organisations- und Arbeitsweisen werden nicht zwingend in einheitlicher Form gestaltet. Sie hängen zum einen vom Schüleralter ab oder ergeben sich zum anderen aus der jeweiligen Klassensituation. So findet z. B. der vernetzte Unterricht entweder lernbereichs- bzw. fächerübergreifend in einer Klasse oder auch jahrgangsübergreifend statt.

Mit dem Zweck der eigenverantwortlichen Schülermotivation und der Berücksichtigung persönlich unterschiedlicher Lerndispositionen führen wir die äußere Differenzierung in den Klassen 5 und 6 fort. Dort bieten wir die Möglichkeit an, in Leistungsverschiedenen Teilungsstunden mathematische und deutsche Unterrichtsinhalte zu vertiefen.

Zusätzlich finden in den 5. Klassen jeweils drei Tage Methodentraining und so genannte Tage der individuellen Förderung (TIF) statt. Während des Methodentrainings können die Schüler in kleineren Gruppen z. B. ihren Lerntyp feststellen und bei den TIF effektive Methoden der Texterschließung einüben.

Zur weiteren Förderung wählen die Schüler in der 6. Klasse zwischen verschiedenen so genannten Expertenkursen (zum Beispiel Deutsch, Latein, Kunst und Schülerzeitung). Ein regelmäßiger Austausch und eine intensive Zusammenarbeit mit den Oberschulen wurden initiiert, sollten jedoch noch verstärkt werden.

Da das Pausenklingeln seit Januar 2004 nur noch den Beginn und das Ende der großen Pausen einleitet, können die Lehrkräfte das Arbeiten in Blöcken oder Themenzusammenhängen auch über die kleine Pause hinaus praktikabler einrichten.

In allen Klassenstufen stehen neben den regulären Unterrichtsbüchern Freiarbeitsmaterialien zur Verfügung. Für die Verwaltung, Ausgabe und fortlaufende Ergänzung ist jeweils eine Kollegin zuständig.

Neben der Anleitung zu eigenverantwortlichem Arbeiten und Lernen bemühen wir uns um die Vermittlung von Gesprächsfähigkeit und – beteiligung durch Kommunikationstraining. Ein Schritt auf diesem Weg ist die Anleitung zur Konfliktregulierung durch die Klassensprecherinnen und Klassensprecher. Weiterhin schulen wir die Sozialkompetenz unserer Schüler/innen durch Partner-,Gruppen- und Teamarbeit.

Die Morgengebete zum Unterrichtsbeginn eines jeden Tages, Klassengottesdienste wie auch die Heiligen Messen vor den Ferien oder zu besonderen Anlässen gehören zur wesentlichen Praxis des vormittäglichen Unterrichtsalltags.

Mit einem Morgenkreis beginnen alle Klassen unserer Schule montags die neue Schulwoche und lassen diese nach Möglichkeit und bei Bedarf freitags in der letzten Stunde mit der Klassenleitung in einer Reflexionsrunde ausklingen.

 

2.3  Außerunterrichtliche Angebote im Schulleben

Nicht nur während der Unterrichtszeit am Vormittag zeigt sich unsere Schule lebendig und vielfältig, sondern auch bei den zahlreichen Angeboten nach Unterrichtsschluss:

Mit Unterstützung der Eltern und Freunde der Schule bieten wir verschiedene Arbeitsgemeinschaften an. Für jedes Kind findet sich sicher ein interessantes Angebot, z. B. ein Kochkurs, Fußball- oder Schachspielen, die Bibliotheksbetreuung, Singen im Schulchor, künstlerisches Gestalten u. a. m. Während der Hausaufgabenbetreuung finden die Schülerinnen und Schüler kompetente Hilfe bei ihren Hausaufgaben, einzelne Kinder erhalten dabei gezielte Förderung. Seit dem Schuljahr 2005 /06 ist unsere Schule eine offene Ganztagsschule, d. h. über die kostenlose Betreuungszeit bis 13.30 Uhr hinaus bietet sie eine ergänzende, jedoch kostenpflichtige Betreuung durch unseren Hort »Arche Noah«, getragen vom Elternverein SoLe e.V., sowie durch den »Frechen Spatz« von 6.00 bis 7.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr an. Unter der Aufsicht von Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen können die Kinder gemeinsam die Hausaufgaben erledigen oder spielen.

Während der Schulzeit geben Klassenfahrten eine Gelegenheit, neue Erfahrungen im Umgang miteinander zu sammeln, in einer völlig anderen Umgebung und unter andersartigen Bedingungen als gewohnt. Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl der Klasse und sind für die meisten Kinder ein großer Entwicklungsschritt. Deshalb gehören Klassenfahrten bei uns zum Schulleben. In der Regel fahren die 3. Klassen auf ihrer ersten Reise für einige Tage nach Alt- Buchhorst bei Berlin oder auf das Gelände der Pfarrei in Friedrichshagen. Die 5. oder 6. Klassen reisen meist für eine Woche auf die Ostseeinsel Usedom und wohnen dort im St.-Otto-Heim in Zinnowitz. Die wald- und wasserreiche Landschaft, die gute Luft und die vielen Aktivitäten lassen die Kinder erholt und erfüllt nach Hause zurückkehren.

Natürlich gehören auch regelmäßige Feste zum Schulleben.

Das Sommerfest findet oft als Abschluss und Präsentation unserer Projekttage statt. Viele Stände sind dann aufgebaut mit Angeboten für die Kinder und Gutem zum Essen und Trinken, oft landestypisches aus den Herkunftsländern der Eltern.

Diese Projekttage führen wir traditionell einmal im Jahr durch. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich sowohl jahrgangs- als auch fächerübergreifend mit einem selbst gewählten Thema. Die bisherigen Projekttage widmeten sich z. B. folgenden Themen:

Im Advent findet das traditionelle Liedersingen in der Kirche mit anschließendem Basar statt. Bereits einmal konnten wir dieses adventliche Singen und den Adventsbasar gemeinsam mit der St. Paulusgemeinde organisieren und durchführen.

Immer wieder gab und gibt es schöne Theater-Aufführungen von den Schülerinnen und Schülern für die Schulgemeinschaft, manchmal von einzelnen Klassen veranstaltet, bisweilen auch schulübergreifend.

Die vielfältigen sportlichen Aktivitäten unserer Schule werden schon in der Eingangshalle augenfällig: Fotos, Pokale und Urkunden sind dort ausgestellt und zeugen von den Erfolgen unserer Schülerinnen und Schüler bei den verschiedensten Wettkämpfen. Unsere Schule ist eine von vier Berliner Schulen, die sich für das WM-Schulfinale in Potsdam im Juni 2006 qualifiziert hatten. Dabei repräsentierte jede Schule ein Land, das Mitglied der FIFA ist; unsere Schule Jamaika.

2.4 Erziehungspartnerschaft

»Ohne Eltern geht die Schule nicht « lautet der Titel eines Merkblattes der Katholischen Elternschaft Deutschlands. Eltern sind neben den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schülerinnen und Schülern ein wichtiger Teil der Schulgemeinschaft und nicht nur als aktive Partner im Bemühen um die Bildung und Erziehung der Kinder erwünscht, sondern auch gefordert.

Eine Schule ist zunächst ein Lernort, darüber hinaus aber auch ein Ort des Lebens und Erlebens für die Schülerinnen und Schüler. Es ist gut, wenn Eltern dieses Leben und Erleben mit ihren Kindern teilen können: als Begleiter auf Ausflügen, als Projektleiter/in an Projekttagen, Leiter/in einer Arbeitsgemeinschaften, Helfer/in beim Schulfest, als Ansprechpartner für den Klassenlehrer oder die Lehrerin, als aktives Mitglied der Elternversammlungen, aber auch als Elternvertreter/in der jeweiligen Klasse.

Besonders im Schulelternrat haben die Eltern die Möglichkeit, das Schulleben entscheidend mitzugestalten. Dort findet ein reger Gedankenaustausch statt. Es werden richtungweisende Ideen entwickelt, die der Schulgemeinschaft zugute kommen. Ein Beispiel dafür ist der Antrag für die offene Ganztagsschule, der unter wesentlicher Mithilfe der Eltern erfolgreich gestellt werden konnte.

Durch die Initiative der Eltern sind Vereine entstanden, die die Arbeit der Schule unterstützen. Dazu gehört der »Verein für soziales und kulturelles Lernen in der Schule« (SoLe e.V.). Er ist Träger der ergänzenden Betreuung, »Arche Noah« genannt. Der Verein hilft unter anderem auch bei der Finanzierung von Lesungen und Anschaffungen für die Schülerbibliothek.

Um ein gedeihliches Miteinander zu gewährleisten, haben Eltern und Lehrer/innen »Bausteine der Zusammenarbeit an unserer Schule« erarbeitet, die allen Eltern an die Hand gegeben und laufend – je nach Gegebenheit – aktualisiert und überarbeitet werden.

 

Bausteine der Zusammenarbeit an unserer Schule

1 – Wir wollen miteinander reden!

Eltern und Lehrer sollten sich positive wie negative Erfahrungen und Empfindungen mitteilen. Dazu können Termine direkt telefonisch oder durch schriftliche Mitteilungen im Mitteilungsheft des Kindes mit dem Lehrer vereinbart werden. Die Lehrer haben auch Sprechzeiten, die in der Eingangshalle der Schule aushängen und zu denen Gespräche stattfinden können.

Sind Eltern aus beruflichen Gründen verhindert, Gesprächstermine am Vormittag wahrzunehmen, können außerhalb der Elternarbeitszeit Termine vereinbart werden.

Einander zuhören, sich gegenseitig ausreden lassen, keine unbegründeten Beschuldigungen erheben, sich nicht gegenseitig verletzen, eine angemessenen Lautstärke und Wortwahl wahren, das sind Voraussetzungen für jedes Gespräch miteinander!

2 – Was tun, wenn Konflikte auftreten?

Bei auftretenden Konflikten sollte das direkte Gespräch zeitnah zwischen den Betroffenen – Schülern, Eltern, Lehrern – gesucht werden. Die Empfindungen müssen ofen und ehrlich vorgebracht werden. Kann ein Konflikt in einem solchen Gespräch nicht gelöst werden, haben Eltern die Möglichkeit, die Beratungslehrerinnen der Schule, Frau Marscheider oder Frau Rudzewski, hinzuzuziehen. Auch die Anwesenheit eines zuständigen Elternvertreters oder – in begründeten Fällen – des Gesamtelternvertreters kann erbeten werden.

Zu jeder Zeit kann der Schulleiter auf Wunsch eines direkt Betroffenen an den Gesprächen teil nehmen.

Beratung bietet darüber hinaus das gesamte Kollegium der Schule im Rahmen des Elternsprechtages im November. Eltern haben hier die Gelegenheit, sich über ihre Kinder zu informieren. Nicht nur beim jeweiligen Klassenlehrer, sondern auch bei den Fachlehrern. Gegenseitiges Vertrauen, Verständnis und Geduld sind im Miteinander immer wieder gefordert. Der gemeinsame Auftrag von Lehrern und Eltern ist es, sich zum Wohle der Schulgemeinschaft stets neu darum zu bemühen.

2.5 Lesewelten

Besonderes Gewicht legen wir auf die Literatur und die deutsche Sprache.

Im Erdgeschoss unserer Schule befindet sich die Schülerbibliothek »Klaus Kordon«, die von Schülern der 5. und 6. Klassen betreut wird. Davor steht die Litfasssäule, die aus der Ausstellung »Det verwächst sich« des Kinderliteraturzentrums LesArt stammt.

Einmal im Monat findet eine besondere Literaturstunde statt. Abwechselnd gibt es für die ganze Schule eine Schmökerstunde, Ohrenkino, Autoren- bzw. Prominentenlesungen oder – im Rahmen der Lesereihe »Mit 80 Geschichten um die Welt« – Botschafterlesungen.

Während der Schmökerstunde stehen alle Türen zu den Klassenzimmern ofen, die Schüler machen es sich mit einem Buch und einem Kissen gemütlich: auf ihrem Platz in der Klasse, in den Fluren, vor den Bücherregalen, in der Schulbibliothek oder auch auf den Treppen. Sie schmökern in ihrem von zuhause mitgebrachten Lieblingsbuch oder in einem aus den zahlreichen Klassenbibliotheken oder der Schulbibliothek.

Beim Ohrenkino bieten Lehrer und Eltern eine Vorlesestunde aus einem bestimmten Kinderbuch an. Die Schüler entscheiden, was sie am liebsten hören wollen und erwerben eine »Eintrittskarte« für die jeweilige Lesung.

Auch die Autoren- und Prominentenlesungen haben an unserer Schule schon eine lange Tradition. Dabei kommen die Prominenten aus Politik und Medien nicht immer in die Schule, sondern werden von den Schülern auch an ihren Arbeits- oder Wirkungsstätten besucht. Die Veranstaltungen finden im Wechsel vormittags oder nachmittags statt. Botschafterlesungen dienen nicht nur dem Kennenlernen der Bücher und Autoren anderer Länder. Beim Besuch des Botschafters machen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit dessen Arbeit und dem Land, das er vertritt, vertraut.

Der Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wird regelmäßig in den 6. Klassen ausgetragen. Aber auch in den anderen Klassenstufen sollen regelmäßige Lesewettbewerbe stattfinden und die Sieger mit Buchpreisen bedacht werden.

Die Schule beteiligt sich selbstverständlich am bundesweiten Vorlesetag. Entweder Lehrer, Eltern oder Schüler selbst lesen vor.

Kinder, denen das Lesen schwer fällt, können in einigen Klassen mit Müttern und Vätern das Vorlesen üben. Hierfür erhalten die Eltern entsprechende Bewertungskriterien.

Neben der bereits bestehenden Theater-AG und der Schönschreibwerkstatt sollen die vielfältigen Arbeitsgemeinschaften um eine Lese – und Gedichtwerkstatt erweitert werden. Ebenso ist ein Schönschreibkurs, ein Computerschreibkurs sowie ein Arbeitskreis Homepage geplant.

Unsere Schülerzeitung »Schülerspiegel«, die etwa dreimal im Jahr im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft entsteht, ist aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Gespannt warten Schüler- und Lehrerschaft auf die nächste Ausgabe, die jedes Mal durch witzige Werbeplakate angekündigt wird. Interviews, Comics, Berichte, Witze, ... – die Schülerzeitung ist so vielfältig wie unser Schulleben.

2.6 Ernährung und Bewegung

In den ersten 10 Minuten zu Beginn der 1. großen Pause wird in den Klassen gemeinsam gefrühstückt. Dabei wird auf ein gesundes, vitaminreiches Frühstück Wert gelegt. Dies wird an bestimmten Tagen zusätzlich von Eltern in der Eingangshalle angeboten.

Die Elternvertreterinnen und Elternvertreter haben darüber abgestimmt, dass den Kindern keine Süßigkeiten, d. h. Bonbons, Schokoladenriegel und Gummi-Bärchen, mit in die Schule gegeben werden sollen.

Um den Schülern eine regelmäßige Mahlzeit zu ermöglichen, empfehlen wir, die Schüler zum Schulessen anzumelden. So können sie die Essenspause als Ruhe- und Entspannungsphase genießen lernen. Zu unserem Selbstverständnis und unserer Tischkultur gehört, die Mahlzeit mit einem gemeinsamen Tischgebet zu beginnen und während des Essens nur mit geringer Lautstärke zu sprechen.

Das Mittagessen wird täglich frisch in der Schule zubereitet und soll einem gesunden Ernährungsansatz verpflichtet sein. Entsprechend den Jahreszeiten soll abwechslungsreiche Kost mit vielen Vitaminen (Obst, Gemüse, Salat), wenig Zucker und wenig Dickmachern gereicht werden. Eine gemeinsame Kommission, die aus Vertretern der Elternschaft, des Vereins SoLe e.V. und der Lehrer besteht, soll die Qualität des Essens sichern helfen.

Für den Nachmittag gibt es mit zusätzlichen Sportangeboten Anreize zu weiterer Bewegung. Über die hauseigenen Arbeitsgemeinschaften hinaus bieten Sportvereine auf unserem Gelände weitere Trainingsmöglichkeiten an.

Im Zuge der Neugestaltung unseres Hinterhofes wurden zudem bewegungsfördernde Spielgeräte aufgestellt.

 

3. Unterrichtsqualität

Um für eine gleich bleibend gute Qualität des Unterrichtes an der St. Paulus-Schule zu sorgen, wurde aus dem Kollegenkreis heraus im Herbst 2006 eine koordinierende Arbeitsgruppe geschaffen. Diese hat Grundkriterien guten Unterrichts zusammengetragen und diese im Kollegium bearbeiten lassen. Die Ergebnisse zu diesen Arbeiten liegen zu drei Bereichen des Unterrichts bereits vor und werden im Anschluss genannt. Die Ausarbeitungen zu weiteren Aspekten guten Unterrichts werden in den kommenden Monaten folgen.

 

4. Schwerpunkte

4.1 Förderung von Schülerinnen und Schülern

Da viele Kinder unserer Schule zusätzliche Hilfen für eine gute schulische und persönliche Entwicklung benötigen, sehen wir einen Schwerpunkt unserer Arbeit im Einrichten eines effektiv arbeitenden Test- und Fördersystems. Neben der Förderung leistungsstarker Schüler legen wir großen Wert auf das Unterstützen von Kindern mit Defiziten in den Bereichen des Lernens und der sozialen und emotionalen Entwicklung.

Hilfe, diese schwierigen Aufgaben zu bewältigen, erhalten wir durch das Gesundheitsamt und den schulpsychologischen Dienst des Bezirkes, von der Sancta-Maria-Schule und der Freien Universität Berlin.

Eine Sonderschulpädagogin der Sancta-Maria-Schule untersucht die Ursachen der bei einigen Kindern auftretenden Probleme. Sie berät Eltern und Lehrer und stellt ggf. einen Sonderförderungsbedarf fest.

Unter dem Projektnamen »Guckomobil« ermitteln Mitarbeiterinnen der Freien Universität, wissenschaftlich begleitet, z. Zt. mögliche Leseschwierigkeiten unserer Schüler, versuchen diese durch gezielte Fördermaßnahmen zu beheben und den erreichten Fortschritt zu dokumentieren.

4.1.1 Frühförderung

Meldungen der Schulärzte nach den Schuleingangsuntersuchungen und unsere während der Aufnahmegespräche, bei dem vom gesamten Kollegium durchgeführten Spielnachmittag oder ggf. bei durchgeführten Sprachtests gewonnenen Eindrücke von den kommenden Erstklässlern führen wir zusammen. Sollte bei einigen Kindern ein vorschulischer Förderbedarf deutlich werden, bieten wir für diesen Kreis der zukünftigen Schülerinnen und Schüler eine spezielle, auf den Bedarf der Kinder ausgerichtete Förderung an.

Einer Sozialpädagogin und eine Erzieherin leiten gemeinsam diesen Kurs, der in der Zeit zwischen den Oster- und Sommerferien einmal wöchentlich in einer Doppelstunde angeboten wird. Aufnahmegespräch –> Schuleingangsuntersuchung –> Spielenachmittag –> Einschulung –> Sprachtest –> Frühförderung

4.1.2 Testen und Fördern an der Schule

Die Beratungslehrerinnen haben sich über ihre Aufgaben des Beratens in allen Situationen des Schullebens hinaus auf die Testverfahren zur Ermittlung eines besonderen Förderbedarfs spezialisiert. Sie leisten die vorbereitenden und begleitenden Arbeiten zu den Untersuchungen der uns betreuenden Sonderschulpädagogin. Zudem koordinieren beide diese Arbeit mit den Mitarbeiterinnen des Projektes Guckomobil und mit unseren schulinternen Fördermaßnahmen.

In einer »Förderschiene«, die über die gesamte Woche hinweg für zwei bis drei feste Stunden pro Tag angelegt ist, werden alle Fördermaßnahmen für die einzelnen Kinder zusammengefasst. Die Schüler erhalten in diesen Zeiten einzeln oder, wenn dies sinnvoll erscheint, in Kleinstgruppen zusammengefasst eine besondere Unterstützung.

4.2 Vorhaben für das Schuljahr 2007 / 2008

4.2.1 Förderung

Die Zusammenarbeit der o.g. Gruppen verläuft bereits sehr gut, daher baut die Arbeitsgruppe Guckomobil der FU-Berlin ihr Engagement an der St. Paulus-Schule aus und wird vom Schuljahr #9; 2007 /2008 an auch Testverfahren und Einzelförderungen für ADHS-Kinder durchführen. Unsere im Bereich der Sonderförderung eingesetzten Kolleginnen und Kollegen werden zudem in die Arbeit des FU-Projektes, in die Testverfahren eingeführt und für die Arbeit mit den Guckomobil- Fördermaterialien ausgebildet.

Die Vorgehensweise der im FU-Projekt arbeitenden Damen, zu fördernde Kinder nur für 15 Minuten aus dem laufenden Unterricht zu holen und mit ihnen einzeln und auf ihren speziellen Bedarf hin zu arbeiten, hat sich als vorteilhaft gegenüber den bisher verwendeten Formen der Förderung bewiesen. Wir werden daher auch im Sonderförderbereich unserer Schule ab dem kommenden Schuljahr entsprechend verfahren.

Die Förderung selbst wird in den Händen der testenden Kolleginnen verbleiben. Begleitet wird diese Arbeit durch die von einer Erzieherin durchgeführte Förderung im basalen Bereich.

Um die Fragen zur Dyskalkulie verstärkt behandeln zu können, wird sich eine weitere Kollegin zu den Testverfahren in diesem Gebiet fortbilden, die Überprüfungen und speziellen Förderungen übernehmen.

Ergänzt werden diese Maßnahmen durch die Unterstützung der Kinder, die Defizite im sozialen und emotionalen Bereich aufweisen, und durch den in der Berliner Schule üblichen Förderunterricht.

4.2.2 Unterricht

Die Arbeiten zum Thema »guter Unterricht« werden in den Gremien der Schule fortgeführt. Als Ziel für die vorläufig vollständige Aufarbeitung dieses Themas sehen wir das Ende des 1. Schulhalbjahres 2007/2008.

 

5. Organisation

Ein Team unterstützt die Arbeit der Schulleitung in den verschiedenen im Schulprogramm angesprochenen Bereichen. Diesem Team gehören außer der Schulleitung an:

Frau Herpich-Schoener – für den Bereich Profilschwerpunkt Lesen

Frau Marscheider – für den Bereich Beratung, Testen, Fördern

Frau Olszewski – als Leiterin des Hortes Arche Noah

Frau Pöllinger – für Organisationsfragen

Herr Knak-Hermanns – stellvertretender Schulleiter

Herr Sprenger – Schulleiter

 

Verantwortlich für das Thema »guter Unterricht« sind

Frau Herpich-Schoener, Frau Marscheider, Frau Pöllinger

Verantwortlich für den Bereich Beraten und Fördern sind

Frau Rudzewski, Frau Marscheider, Frau Kowalski

 

Verantwortlich für das Fortschreiben des Schulprogramms

Für die Eltern: Frau Köhler, Frau Dr. Voigt, Herr Dr. Schultze

Für den Hort Arche Noah: Frau Olszewski

Für das Kollegium: Frau Herpich-Schoener, Herr Knak-Hermanns, Herr Sprenger

6. Interne Evaluation

Diese Schulprogramm-Gruppe nimmt gemeinsam mit dem Team und der Gesamtkonferenz die Aufgabe der internen Evaluation wahr. Die Arbeitsgruppe trifft sich seit 4 Jahren in regelmäßigen Abständen. Die Ergebnisse werden in Konferenzen und an Fortbildungstagen aufgenommen und im guten Miteinander weitergeführt.

Die Qualität des Unterrichts wird bei Unterrichtsbesuchen der Schulleitung und von Fachkolleginnen und Fachkollegen überprüft. Die Kolleginnen und Kollegen geben sich, u. a. während des Teamteachings, gegenseitig Rückmeldungen.

7. Abschluss

Jede Schule muss lebendig bleiben, sich fortentwickeln und sich den Anforderungen der Zeit und der Gesellschaft ständig aufs Neue stellen. In vielen Teilen unseres Programms ist daher nur der aktuelle Stand unseres gemeinsamen Handelns und unserer Ideen für die Zukunft der St. Paulus Schule zu finden.

Dieses Programm wird nie als abgeschlossen, als fertig gelten können.

 

Schulhomepage

 

http://www.st-paulus-schule.de/

Homepage der Eltern

 

http://www.pauluseltern-berlin.de/

Homepage der Pfarrei St. Paulus

 

http://www.st-paulusberlin.de/