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"Ökumene"

Dieses Thema hatte die Kolpingsfamilie durchaus als Anlass für eine aktuelle Bildungsveranstaltung ausgewählt; gezielt war die ganze Gemeinde dazu eingeladen worden. Unser Präses Pfr. Mertz beschrieb den Gesprächsabend hinterher im Gemeindeheft :

Am Montag,dem 15.4.2002 fand eine Podiumsdiskussion zum Thema "Ökumene im Vorfeld des ökumenischen Kirchentages 2003" statt. Mit der Superintendentin Isolde Böhm und der stellvertretenden Diözesanratsvorsitzenden Frau Dr. Gerburg Thunig-Nittner war das Podium sehr gut besetzt, Frau Maschler als Moderatorin und die 34 Zuhörer waren sehr engagiert dabei.

Frau Böhm begann mit einem Statement: es trennt uns das Kirche-Sein, die Bibelübersetzung, die Sonntagspflicht. Es verbindet uns der Glaube, die Taufe, die Liebe zu den eigenen Wurzeln. Was können wir uns gegenseitig schenken? Von evangelischer Seite: die evangelische Freiheit und die Verbindung von Einheit und Vielfalt. Von außen betrachtet sind wir Christen, wir haben 500 Jahre getrennte Entwicklung, aber auch 1500 Jahre gemeinsame Geschichte.

Frau Dr. Thunig-Nittner stellte engagiert die vielen Ebenen und Projekte vor, in denen schon zusammengearbeitet wird und zeigte sich auch von Schwierigkeiten wenig beeindruckt. Eine solche war die Frage nach ökumenischen Gottesdiensten am Himmelfahrtstag 2003. Die Deutsche Bischofskonferenz sieht sich zu einer Ausnahmeregelung nicht in der Lage, was von vielen Zuhörern nicht nachvollzogen werden konnte. "Das ist eben so"; anstatt sich entmutigen zu lassen, ist es besser, das Mögliche zu tun.

Werden wir die gemeinsame Eucharistiefeier noch erleben? Frau Böhm sah keine Chancen, die Entwicklung braucht noch viel Zeit. Frau Thunig-Nittner zitierte Kardinal Kasper. Dieser hatte am Schluss eines Vortrages in der Katholischen Akademie Berlin zu bedenken gegeben: Wer hätte am Morgen des 9.November 1989 davon ausgehen können, den Fall der Mauer zu erleben? Es gibt auch plötzliche Veränderungen in der Geschichte. Deswegen ist das gemeinsame Gebet so wichtig.

An diesem Abend verfing man sich glücklicherweise nicht in schwierige Einzelheiten, man ließ auch nicht Resignation und Enttäuschung Oberhand gewinnen, sondern die beiden Referentinnen machten vor, wie man sich ökumenisch begegnen kann: Zuhören und den anderen zu verstehen suchen, selber kompetent und sachkundig sein, sich nicht in Theorien und Vorurteilen festbeißen, sondern sich mutig der Realität stellen. So entstand eine ermutigende Atmosphäre, die hoffentlich die Zuhörer befähigt, verantwortungsvoll das Mögliche zu tun, zu ermutigen und gespannt zu sein auf das, was Gott mit seiner Kirche vorhat und wohin er sie führt.

Pfarrer Carl-Heinz Mertz

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