... KOLPING-RALLYE ''78 oder

Wie man aus einer Orientierungsfahrt einen Skandal macht

 

Im Vergleich zu der Kolping-Rallye im letzten Jahr wurde diesmal mehr geworben und verbreitet, was letztendlich durch die Anzahl von 12 Teilnehmern (letztes Jahr 6) honoriert wurde. Das Planungs- und Durchführungsteam bestand diesmal aus drei Personen, was am Schluss zu Kompetenzschwierigkeiten führte. Die Rallyeleiter waren: Eberhard Jüngling, Jürgen Maschler, Rainer Goldschmidt.

Die Rallye umfaßte zwölf Aufgaben, die alle durch das Anfahren verschiedener Punkte gelöst werden konnten. Die 13. Frage wurde einem auf dem Insulaner vom Helfer Franz Kleindienst überreicht, nachdem man fünf Kniebeugen hinter sich gebracht hatte. Sie beinhaltete einen Reifenwechsel. Dieser wurde von einigen Teams selbst, von anderen durch Fremdpersonen durchgeführt, da dies die Fragestellung nicht genau erkennen ließ. So wechselten z.B. einige Teams beide Hinterreifen, manche nur einen Reifen.

Die Organisation war gegen Ende dem Zusammenbruch nahe, als vier Teams punktgleich auf dem ersten Platz lagen, da sie durch die doppelt ausreichende Zeit von vier Stunden alle Fragen und Aufgaben bequem gelöst hatten. Dies wurde ihnen noch dadurch erleichtert, dass für nicht angelegte Sicherheitsgurte keine Minuspunkte verteilt wurden, sondern nach einer Rundfahrt von 500 Metern die Punkte für die jetzt angelegten Gurte gegeben wurden.

Die Stichaufgabe für die vier führenden Teams lautete: besorgt soviel verschiedene Bierdeckel aus noch offenen Lokalen wie möglich !

Von jedem Team sollte einer loslaufen. Ein Team setzte aber trotzdem gleich drei Leute ein, ohne dass die Rallyeleitung dies als regelwidrig gelten ließ. Zwei andere Teams rückten mit ihren privaten Bierdeckelsammlungen an, die sie von zu Hause geholt hatten. Dies entsprach ja wohl auch nicht dem Geforderten, wurde aber seltsamerweise gewertet.

So gewann schließlich das Team mit der größten privaten Bierdeckelsammlung. Das war zwar nicht gerade eine sportlich faire Entscheidung, aber es war wenigstens eine.

Die Fahrerin des Siegerteams, Silvia Litta, war wegen eines privaten Termins nicht mehr anwesend, so dass das Siegerfoto entfiel. Die beiden noch anwesenden Beifahrer waren Carmen Litta und Clemens Wischner.

Wer schon von der ersten Rallye verwöhnt war, zeigte doch etwas Enttäuschung. Die Neulinge zeigten mäßige Begeisterung. Aus den gemachten Fehlern wird man lernen und sie bei der nächsten Rallye, die in ungefähr einem halben Jahr stattfindet, bestimmt nicht noch einmal machen. So warten wir denn gespannt, dass es bald wieder heißt: auf zur Kolping-Rallye!

Thomas Kleindienst (aus: Deine Gemeinde Maria Frieden)

Hier sollte auch ein Siegerfoto gedruckt werden, aus dem leider nichts wurde !

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